Zeitebenen und Charteinstellungen: Wie du deine Handelsstrategie optimierst

Der Erfolg an der Börse hängt maßgeblich davon ab, wie gut du mit verschiedenen Zeitebenen und Charteinstellungen arbeitest. In diesem Artikel zeigen wir  dir, wie du diese beiden wichtigen Aspekte effektiv nutzen kannst, um fundierte Entscheidungen zu treffen und deine Strategie zu optimieren.

Verschiedene Zeitebenen verstehen

Anleger und Trader arbeiten in unterschiedlichen Zeitebenen, abhängig von ihrer Strategie und ihrem Zeithorizont. Sie alle zu kennen und auch zu beachten eröffnet Vorteile bei Entscheidungen.

Multizeitrahmen-Analyse: Die Kombination verschiedener Zeitebenen
Eine effektive Technik ist die Multizeitrahmen-Analyse, bei der du mehrere Zeitebenen gleichzeitig betrachtest:

• Langfristige Zeitebene: Diese richtet sich an Investoren, die über Jahre oder Jahrzehnte hinweg investieren. Du nutzt sie, um die langfristige Richtung von Unternehmen oder Märkten zu analysieren. Dabei spielen fundamentale Daten wie Unternehmensgewinne, Marktzyklen und makroökonomische Trends eine entscheidende Rolle.
• Mittelfristige Zeitebene: Hier bewegst du dich in einem Zeitraum von Wochen bis Monaten. Diese Ebene eignet sich besonders für Swing-Trader, die von Preisschwankungen innerhalb eines übergeordneten Trends profitieren wollen.
• Kurzfristige Zeitebene: Diese richtet sich an Trader, die innerhalb von Tagen oder Stunden handeln. Day-Trader, die schnelle Entscheidungen treffen müssen, nutzen diese Ebene, um kleine Preisbewegungen bis in den Minutenchart zu nutzen und durch häufige Trades Gewinne zu erzielen.

Warum die Wahl der Zeitebene wichtig ist

Jede Zeitebene erfordert eine spezifische Strategie und Herangehensweise. Es ist wichtig, die richtige Zeitebene zu wählen, um deine Strategie optimal umzusetzen:

• Langfristige Investoren analysieren makroökonomische Trends und fundamentale Unternehmensdaten. Hier ist Geduld entscheidend, da kurzfristige Schwankungen weniger relevant sind.
• Swing-Trader setzen auf technische Analyse, um von Preisschwankungen in einem mittelfristigen Rahmen zu profitieren.
• Day-Trader nutzen die Volatilität des Tages, um von schnellen Bewegungen zu profitieren. Schnelles Handeln und Risikomanagement sind hier der Schlüssel.

Schauen wir nun auf die verschiedenen folgenden Zeitebenen!

In den obigen drei Grafiken (die wir schon 2012 erstellten)  ist die Unterteilung in drei Zeitebenen gemacht. Als Grundlage haben wir exemplarisch den DAX bis Mitte 2012 gewählt. Im Monatschart sind die „groben“ Kerzen gut zu erkennen. Der Monatschart ist die höchste Zeitebene, mit der wir arbeiten. Im zweiten Chart haben wir den Wochenchart. Jede Monatskerze ist nun noch einmal heruntergebrochen in mehrere Wochenkerzen. Die Unterteilung wird feiner. Im nächsten Chartbild sehen Sie die Tageskerzen bzw. die Handelstage. Ebenfalls wichtige Charts für unsere Arbeit.

Wir analysen immer alle Zeitebenen!

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Was bringt nun die unterschiedlichen Zeitebenen?

Wertvolle Informationen zum Markt
Jede Kerze repräsentiert einen gewissen Zeitraum und stellt uns Informationen zur Verfügung. Diese Informationen (Eröffnungskurs, Schlusskurs, Handelsspanne, usw. ) werden von vielen Marktteilnehmern beachtet.





Ein weiterer Vorteil ist die Übersichtlichkeit! Ihr werdet mit den immer kleineren Zeitebenen auch immer näher an den Chart heranzoomen und wichtige Preisinformationen erkennen können.

Die gängigen Zeitebenen:

• Jahreschart
• Monatschart
• Wochenchart
• Tageschart
• 4h-Chart
• 1h-Chart
• 15min-Chart
• 5min-Chart
• 1min-Chart
• Tick-Chart

Mit vielen Chartprogrammen können Sie die Zeitebene auch selbst bestimmen. High-Speed-Trader unterteilen sich beispielsweise die Zeitebenen zwischen Tick-Chart und 5min-Chart in weitere Stufen.

Charteinstellungen: Die richtige Wahl

Neben der Wahl der Zeitebene ist die Wahl der richtigen Charteinstellung ebenfalls entscheidend für deinen Erfolg:

• Liniencharts: Diese Darstellung verbindet die Schlusskurse einer Periode und wird oft in langfristigen Analysen genutzt, da sie einen vereinfachten Überblick über den Kursverlauf bietet.
• Balkencharts (Barcharts): Diese liefern mehr Informationen als der Linienchart, da sie auch Eröffnungs-, Hoch- und Tiefstkurse der Periode zeigen.
• Kerzencharts (Candlesticks): Diese Darstellung ist besonders hilfreich, da sie den Kursverlauf zusätzlich durch farbliche Darstellung der Handelsrichtung visualisiert. Das macht es dir leichter, Trends und Umkehrsignale zu erkennen.

Der Linienchart ist die einfachste und somit auch gebräuchlichste grafische Darstellung von Kursverläufen und ist in verschiedenen Börsenpublikationen weit verbreitet. Wir verwenden den Linienchart gerne in sehr langfristigen „Big Picture“ Betrachtungen.

Diese Form der Darstellung wird konstruiert, indem die Schlusskurse einer Periode, also beispielsweise die Tagesschlusskurse, einfach durch eine Linie miteinander verbunden werden. Durch diese Reduzierung an Daten gehen viele wichtige Informationen verloren. Dies macht den Linienchart für Trader unattraktiv.

Durch diese Konzentration auf einen einzigen Punkt einer Zeitperiode -in unserem Fall eines Tages- gehen also viele andere Informationen verloren. Balkencharts oder auch „Barcharts“ liefern schon mehr Informationen über den kompletten Verlauf einer Handelsperiode.

Die Kerzenchart-Analyse „Candelstick-Analyse“ geht ein kleines Stück weiter und arbeitet zusätzlich noch mit einem weiteren Element, um uns die Kursverläufe optisch aufzuarbeiten.



Die Kerzenchart-Analyse ist eine spezielle Form der Chartanalyse. Die Grundlagen der Candelstick-Analyse kommen aus Japan und haben dort eine uralte Tradition. Nach unserer Meinung ist dies die übersichtlichste Form der Darstellung , weil zusätzlich zum Barchart auch farblich eine Handelsrichtung visualisiert wird. 

Spezielle Chartarten

Heikin Ashi: Diese Chartart ähnelt dem Kerzenchart, ist jedoch anders berechnet und eignet sich besonders gut, um Trends sichtbar zu machen. Sie kann als Ergänzung zur klassischen Candlestick-Analyse dienen.

Die Chartdarstellung nach „Heikin Ashi“ sieht auf den ersten Blick den Kerzencharts ähnlich. Allerdings ist durch die spezielle Berechnung der Kerzen eine gewisse Information verloren gegangen. Diese Art der Darstellung hat ihren besonderen Vorteil und kristallisiert hervorragend Trendverhalten heraus. Wir sehen diese Analysemethode ergänzend zur Candelstickanalyse.

Unterschiede zwischen Linien- und Kerzencharts


Der Linienchart setzt sich in allen höheren Zeiteinheiten über dem sognannten Tick-Chart aus selektierten Punktwerten zusammen. Im Linienchart gehen somit wertvolle Informationen verloren. Im folgenden Beispiel zeigen wir den Unterschied grafisch am exakt gleichen Preisverlauf eines Marktes auf.

Die Hoch- und Tiefstkurse innerhalb einer definierten Zeitperiode sind im Kerzenchart noch zu sehen. Dieser Sachverhalt ist ein wichtig für eine exakte Markteinschätzung! Schauen Sie sich die Hochs im Linien- und Kerzenchart in der obigen Grafik genau an. Der Unterschied ist klar ersichtlich! Besonders in kleineren Zeitebenen und in volatilen Märkten wird der Kerzenchart besonders wichtig.


Wir verzichten auf die genauere Erklärung „veralteter“ oder sonstiger exotischer Chartanalysemethoden und konzentrieren unser Augenmerk auf die -aus unserer Sicht- derzeit beste und wichtigste Analysen-Methode. Die Analyse in der  Kerzenchart-Darstellung.

Lineare vs. logarithmische Charts

Eine weitere wichtige Charteinstellung ist die Achsen-Skalierung. Hier gibt es zwei Optionen:

• Lineare Darstellung: Diese Darstellung eignet sich für kurzfristige Zeiträume, da hier keine starken Preisveränderungen vorkommen.
• Logarithmische Darstellung: Diese solltest du wählen, wenn du langfristige Zeiträume analysierst, da sie relative Preisbewegungen deutlicher hervorhebt und eine bessere Übersicht bietet. Wir arbeiten so gut wie immer in logarithmischen Charts!

Faustregel: Im kurzfristigen Zeitfenster sind die Unterschiede zwischen arithmetischer und logarithmischer Darstellung verschwindend gering. Bei starken Preisveränderungen, wie im obigen Bild dargestellt, sollte die logarithmische Darstellung gewählt werden.

Fazit: So nutzt du Zeitebenen und Charteinstellungen effektiv

Der richtige Umgang mit Zeitebenen und die passende Wahl der Charteinstellungen sind entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Je nach deinem Trading-Stil musst du verschiedene Zeitebenen nutzen und die geeignete Chartdarstellung wählen. Mit der Kombination aus Multizeitrahmen-Analyse und der richtigen Charteinstellung kannst du deine Marktanalyse präzisieren und erfolgreichere Trades durchführen.

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